Multifokallinsen / Gleitsicht Kontaktlinsen
Shownotes
In der aktuellen Folge des Podcasts Frag doch mal einen Optiker dreht sich alles um die Praxis der Multifokalanpassung von Kontaktlinsen. Die beiden Gastgeber sprechen darüber, wie multifokale Kontaktlinsen funktionieren, was man von ihnen erwarten kann und welche Herausforderungen sie mit sich bringen. Besonders wird darauf hingewiesen, dass diese Linsen nicht immer die gleiche Sehschärfe wie eine Brille bieten. Oft müssen Träger damit rechnen, nur etwa 95 Prozent der Sehschärfe zu erreichen, was vor allem bei wechselnden Lichtverhältnissen auffällt.
Die Folge erklärt die Funktionsweise von multifokalen Kontaktlinsen, die mit verschiedenen Stärken in konzentrischen Ringen arbeiten. Dabei passt sich die Pupille an, je nachdem, ob man in die Ferne oder Nähe blickt. Dies führt jedoch dazu, dass der Kontrast etwas schwächer ist und die Sicht nicht immer so scharf wie mit einer Brille. Verschiedene Systeme werden besprochen, darunter auch Bifokallinsen, die jedoch weniger verbreitet sind.
Die Hosts gehen darauf ein, dass multifokale Kontaktlinsen ideal für Situationen sind, in denen man auf Brillen verzichten möchte, wie zum Beispiel beim Sport oder Wandern. Allerdings werden Einschränkungen bei schlechten Lichtverhältnissen, wie abends oder in dunklen Umgebungen, thematisiert, wo man möglicherweise auf eine Lesehilfe oder die Brille zurückgreifen muss.
Darüber hinaus sprechen sie über die Möglichkeit, individuelle multifokale Linsen anzupassen, die auf die spezifischen Bedürfnisse des Trägers zugeschnitten sind. Dies bietet eine bessere Sicht und Anpassung im Vergleich zu standardisierten Linsen. Abschließend geben sie den Rat, multifokale Linsen als ergänzende Lösung zu sehen, die ideal für den aktiven Alltag sind, aber nicht in allen Situationen eine Gleitsichtbrille vollständig ersetzen können.
Die Folge richtet sich an alle, die über den Umstieg auf multifokale Kontaktlinsen nachdenken und bietet wertvolle Einblicke und praktische Tipps.
Transkript anzeigen
Wir sind wieder online. Herzlich willkommen zurück beim Optika Podcast. Eures Vertrauens. Frag doch mal einen Optiker. Heute geht es um das Thema Multifokalanpassung in der Praxis. Also Thema, es wird schlechter, aber gut. Um es mal zu Gelinde auszudrücken. Genau, richtig. Bei vielen Leuten ist es nämlich so, dass die erwarten, die optimale Sehschärfe zu haben, wie früher. Allerdings bietet die Multifokarlinse eine etwas andere Sicht. Das heißt, es ist durchaus möglich, dass man sehen kann, auch relativ scharf sehen kann, aber es ist halt so, dass man eventuell nur 95 Prozent der Schärfe hat im Vergleich zu einer Brille und das ist für viele irritierend, wenn sie es vorher nicht gesagt bekommen. Deswegen gehen wir natürlich immer drauf ein, bevor wir eine multivokale Kontaktlinsen Anpassung machen. Macht Sinn. Ja, genau, das sollte man schon machen, ja. Um mal runterzubrechen, was genau multifokal bedeutet, um es mal in Umgangssprache auszudrücken, eine Glei die in der Ferne, Nähe und Zwischenbereich bis zu einem gewissen Wirkungsgrad gut funktioniert. Die also quasi auch im Idealfall eine Gleitsichtbrille ersetzen kann im Alltag. Natürlich mit ein paar... Einschränkungen, da gehen wir heute natürlich dann auch drauf ein. Da gibt es auch verschiedene Systeme, wie man das Ganze angehen kann. Das können wir mit Sicherheit auch mal kurz anschneiden. Und ja, auf die Reise nehmen wir euch gerne mal mit, weil es gibt ja viele. Also das ist das, was wir so im Alltag erleben. Viele Mit 40er, Anfang 50er, die dann sagen so was? Es gibt nur die vokale Kontaktlinsen. Das wusste ich ja gar nicht. Hätte ich das gewusst, hätte ich das schon früher gemacht. Ja, und ich denke Aufklärung ist da immer wichtiges Thema. Kann man viel machen. Genau. Also erst mal. Dazu zu den Systemen an sich. Das heißt, wie funktioniert das in den meisten Fällen? Wenn man jetzt eine Kontaktlinse betrachtet, dann hat man da unterschiedliche Felder. Das heißt, es gibt Felder, die in der Mitte beispielsweise direkt über der Pupille sitzend, die Ferne als Stärke haben. Und im etwas äußeren Bereich hat man dann eben die Nahzone. Und darüber kann es dann wieder sein, dass dann wieder ein anderes Feld ist mit noch mehr Nahzone. Und wenn man... Wenn man das Auge betrachtet, dann haben wir ein Pupillenspiel. Das heißt, je nachdem, ob man in die Ferne guckt, in die Nähe guckt, die Pupille reagiert da anders. Und wir haben aber mehrere Bilder gleichzeitig auf dem Auge. Das ist auch das, was dann oft den Kontrastverlust verursacht. Das heißt, man sagt dann, ja, ich kann das schon lesen, aber es ist halt nicht ganz so rattenscharf, ist dann vielleicht eben so ein Tacken gräulicher. Die Konturen sind dann eventuell nicht ganz so... Ratten scharf abgezeichnet, aber man kann es halt lesen. Also das heißt, man hat die Nahunterstützung drin, weil halt tatsächlich einmal das Bild der Stärke vom Fernteil ins Auge fällt und auch gleichzeitig das Bild vom Nahteil. Das Gehirn sucht sich das dann raus, aber es ist halt wie gesagt nicht ganz so rattenscharf. Das ist jetzt so das gängigste System. Das heißt, die multifokale Kontaktlinse mit konzentrischen Ringen nennt man das und dann gibt es aber auch noch ganz viele andere. Das heißt, es gibt auch noch. Bifokalsysteme eher bei formstabilen Kontaktlinsen, wobei die in Bezug auf die Masse eher seltener angepasst werden, machen wir aber auch gern. Da hat man halt die Möglichkeit, ratten-scharfe Sicht zu produzieren. Man guckt halt auch durch ein anderes Segment, aber das hat auch eine Trennkante dann halt einfach und das wollen die meisten Leute halt nicht. Klassisch wie das Bifokal-Glas bei der Oma oder beim Opa von früher, wie man das kennt. Genau, kleines Fensterchen. Dadurch hat man, erzeugt man größere Bildsprünge und wenn man jetzt auf das erste System... dass das gängigste darstellt, nochmal zurück geht. Man muss sich das so vorstellen. Es sieht die Linse im Aufbau im Prinzip aus wie eine Zwiebel im Querschnitt. Also man hat verschiedene Ringe. In der Mitte fängt es entweder mit Zwiebelringe, in der Mitte fängt es meistens mit der Ferne an und dann wechselt es sich ab mit Nähe und Ferne, immer im Spiel. Je einfacher die Linse aufgebaut ist, desto weniger Zonen hat man. Es gibt aber auch sehr... komplex gestaffelte Linsen, je nachdem was für einen Seheanspruch derjenige eben auch hat. Und dann hat man da zum Beispiel dieses folgende Fallbeispiel. Tagsüber super Beleuchtung hat man wahrscheinlich in den wenigsten Fällen große Einschränkungen. Aber wirklich interessant wird es dann eben, wenn es in den Abend geht, wenn es dunkel wird, wenn es früh dämmert. Durch dieses Pupillenspiel, die Pupille wird größer, um mehr Licht zu bündeln, schaut man in der Regel auch ein bisschen mehr dann durch die Nähe durch. Und was dadurch passiert ist, dass eben, wie es erwähnt, der Kontrast verloren geht. Oder dass man auch ein paar Lichtgrenze mehr sieht, die man sonst so mit der Brille nicht feststellen kann oder wahrnehmen kann. Oder so der Klassiker, wenn man abends bei seinem Lieblingsitaliener sitzt und möchte die Speisekarte lesen, Licht ist gedimmt. Ja, dann guckt man auch natürlich dann ein bisschen durch die Nähe, wenn man auf die Karte schaut. Äh, durch die Fernseher, wenn man durch die Karte schaut. Und da kann man sich zum Beispiel mit einer ganz, ganz einfachen Lesehilfe auch oftmals behelfen. Und gerade in solchen Ausnahmesituationen, die jetzt ja nicht unbedingt repräsentativ für den Alltag sind, sich behelfen kann. Das ist aber auch, wie gesagt, so eigentlich die gängigste Variante. Jetzt haben wir eher so in die Richtung gesprochen, dass es wie negativ das Ganze ist. Aber man muss auch einfach über die Einschränkungen von dem System sprechen. Schön ist es aber, wenn man Situationen haben möchte, in denen man frei von der Brille sein möchte. Also das heißt, im Sommer beim Wandern, wenn man nach unten blickt, dann hat man ein super Körpergefühl, weil halt einfach im Vergleich zu der Gleichsichtbrille... .. keine Verzerrung im Seitenbereich vorzufinden sind. Man hat dann einfach die Möglichkeit,... .. auch den Kopf zu positionieren, wie man möchte. Das heißt, wenn man jetzt Sport macht,... .. dann ist es ein deutlicher Gewinn in vielen Fällen. Absolut. Aber die Beleuchtung muss halt passen. Und... Das ist richtig. Ja, genau. Und weil dort halt einfach das Propilenspiel... .. da wieder mit einfließt. Und das muss man berücksichtigen. Das heißt, für viele Leute ist ein Gewinn,... .. wenn das Ganze zusätzlich verwendet wird. Aber... Es gibt super viele Kunden, die kommen mit der Erwartungshaltung hin. Ich kaufe mir jetzt eine Mult weil ich möchte keine Gleitsichtbrille tragen und dann trage ich nur das. Und die funktioniert aber jetzt nicht in jeder Situation gleich und das führt dann eben zu Problemen. Aber als Add-on für viele Leute eine super Sache. Absolut. Also auch da die Empfehlung. Wenn man so, ich sage mal, an diesem Scheidepunkt ist, man hat jetzt die ganze Zeit sich mit Fernstärken in der Linse korrigiert oder auch mit der Brille dann korrigiert und man ist jetzt an dem Punkt, okay, die Nähe ist jetzt so... gravierend spürbar, dass man nicht mehr drum herum kommt, ist in erster Linie natürlich schon sicherlich das Schlauste, das Ganze erst mal mit dem Thema Gleitsichtbrille zu starten. Das muss man sich mit dem System, mit mehr Stärken, vor allen Dingen auch in einem sehr sehr simplen Aufbau, weil das Gleitsichtglas ist im Vergleich zur Kontaktlinse viel simpler im Aufbau. Das sich vielleicht vertraut macht, damit man da auch mal ein besseres Gefühl für bekommt und womit ich schon immer am besten gefahren mit den Kunden ist, wenn man so drei, vier Wochen mal … Zeit ins Land verstreichen lässt, dass das Ganze mal sitzt und dann mit der Linsen startet. Und dann ist eigentlich auch der Einstieg nicht mehr so holprig, wie das dann anderenfalls der Fall wäre, wenn man jetzt direkt auf den Multipokal umswitcht. Den Fall gibt es natürlich auch, wenn der Kunde das unbedingt so möchte. Aber er ist auf jeden Fall etwas beschwerlicher, aber nicht ausgeschlossen, dass es funktioniert. Wenn man jetzt... .. keinen so großen Bedarf hat an Lesestärke. Das heißt meistens bei Leuten, die um die 40 sind,... .. dann ist der Einstieg auch wesentlich leichter,... .. weil die Fernstärke nicht so stark von der Nachstärke abweicht. Das heißt, die Bilder, die ins Auge fallen,... .. sind nicht so unterschiedlich. Wenn man jetzt aber einen Kunden nimmt, der älter ist,... .. 10 Jahre, 20 Jahre älter, der 60 ist eventuell,... .. dann hat der eben eine Nachstärke, die deutlich höher ist... .. und dementsprechend... stärker abweicht von der Fernstärke und dann sind die Bilder, die ins Auge fallen, halt deutlich unterschiedlicher und das produziert dann eben einen größeren Kontrastverlust und dann wird es in der Regel oft schwieriger mit der Anpassung. Alles machbar, aber das sind auch Sachen, die man beachten muss. Das heißt, bei der Gleitsichtbrille beispielsweise haben wir im unteren Bereich die Schärfe, die maximal zur Verfügung steht, weil man guckt dort rein durch das Leseteil. Aber wir gucken bei der Glei ja immer, oder Mult immer durch so eine Art Stärkenmischmasch. Genau. Und dementsprechend kann es sein, dass die Multifokallinse irgendwann nicht mehr so funktioniert im Vergleich zur Gleitsichtpolter. Das ist richtig. Vor allen Dingen über die Zeit hat man ja auch, oder zumindest war viele das Problem, dass das Auge auch ein bisschen trockener wird. Das spielt natürlich auch eine große Rolle, weil ist die Benetzung am Auge nicht so gut. Da wird zum einen die Sicht schlechter und auch das langwierige oder langfristige Tragen der Linse auch ein bisschen problematischer. gut unterstützen, indem man regelmäßig kontrolliert und vor allen Dingen das Pflegemittel und die Linsenmaterialien gut aufeinander abstimmt. Was auf jeden Fall erwähnenswert ist, man kann auch individuelle Modifokarlinsen anpassen. Vorteil hierbei ist, dass wir viel mehr Eins an dem System haben. Das heißt, wenn ich jetzt eine Tages- oder Monatslinse nehme, sind die nach standardisierten Parametern angefertigt. Das heißt, wie man das in der Kleiderindustrie auch gern mal als One Size Fits Most oder One Size Fits All definiert, so ist das oftmals auch als Querschnitt bei der Linse anzusehen. Und wenn wir jetzt aber auf eine individuelle Lösung gehen, da können wir sowohl Materialien als auch die Größ aber halt auch die optischen Zonen an der Linse verändern. Das heißt also... habe ich jetzt prinzipiell ein System, das gut funktioniert, aber fehlt noch so ein Fitzelchen an Schärfe. Kann man da auch noch mal versuchen, ein paar Punkte Land zu gewinnen, dass man dann einfach auch gerade in schwierigen Sehsituationen dann noch ein bisschen mehr Schärfe erzeugen kann. Also da sind wir schon wirklich sehr breit aufgestellt, dass wir da auch möglichst den großen Bedarf abdecken kann. Das kann man schon dazu erwähnen. Das Ganze als Add-on sehr gut funktioniert. Das bedeutet, wenn wir jetzt Situationen haben, wie zum Beispiel ein Nachtsauto fahren, dann kann es halt sinnvoll sein, in dem Fall dann nicht mehr die Linse zu verwenden. Man kann sie dann vielleicht den ganzen Tag verwenden, vor allem, wenn man halt, wie gesagt, aktiv ist oder die Ausleuchtung super ist, dort wo man ist. Aber eventuell dann für die Nachtfahrt dann doch die Fernbrille aufziehen oder die Gleitsichtbrille. Oder schlafen. Oder schlafen. Oder schlafen, genau. Einfach, weil dann das Sehen in dem Moment optimal ist. Genau, das war schon so. Ja, ich denke mal so im Koben. haben wir euch auf jeden Fall mal einen Überblick auch verschafft bei dem Thema. Also wie gesagt, nicht verzagen, wenn der Abend zu kurz wird mit den Kontaktlinsen. Ihr braucht nicht die Handyschrift deutlich größer stellen oder das iPad irgendwie überdimensional groß einstellen oder einfach das nix größere iPad Pro kaufen, weil das alte iPad mittlerweile zu klein ist. Da gibt es die Lösung. Sprecht uns einfach mal drauf an und wenn ihr Fragen habt, freuen wir uns natürlich über eure Fragen zu beantworten und die natürlich dann auch. Bis zum nächsten Mal. Bis zum nächsten Mal, macht's gut.
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