Marketing in der Augenoptik

Shownotes

In dieser Episode des Optiker Podcasts "Frag doch mal einen Optiker" geht es um die Bedeutung von Marketingbegriffen wie "Premium," "High-End," und "Digital" in der Augenoptik. Oftmals lösen diese Begriffe hohe Erwartungen aus, obwohl sie in der Branche keine standardisierte Qualität garantieren. Die Hosts erläutern, dass Begriffe wie "Premium" und "Digital" häufig zur Verkaufsförderung genutzt werden, ohne dass eine klare Definition oder ein echter Mehrwert gegeben ist. Tatsächlich können "Premium"-Gleitsichtgläser variieren – manche bieten individualisierte Anpassungen an, während andere einfach nur teurer sind, ohne zusätzliche Funktionen.

Im Gespräch wird betont, wie wichtig Transparenz und Beratung sind. Kunden sollten sich nicht scheuen, gezielt beim Optiker nachzufragen, was hinter den Begriffen steckt. Häufig sind vermeintlich "hochwertige" Produkte gar nicht so neu oder fortschrittlich, sondern basieren auf älteren Designs oder entsprechen nicht den Erwartungen.

Außerdem wird auf das Missverständnis eingegangen, dass neuere Produkte automatisch bessere Sichtfelder bieten. Auch hier wird zur kritischen Nachfrage geraten, da Werbeversprechen oft mehr versprechen, als tatsächlich gehalten wird. Die Hosts unterstreichen, dass sie im eigenen Geschäft für Klarheit sorgen möchten, indem sie Unterschiede transparent machen und Kunden das passende Produkt für ihre Bedürfnisse empfehlen – frei von reinen Marketingversprechen.

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Herzlich willkommen hier zurück beim Optiker Podcast. Frag doch mal einen Optiker. Heute geht es um das Thema mit Schlagwörtern wie Pro oder Premium oder High-End oder High-Tech, Individual, Digital, was es halt alles so gibt. Alles möglich, genau. Weil es immer wieder Sachen gibt, die von Kundenseite aufgeschnappt werden und dann entsteht ja direkt eine Erwartungshaltung. Aber die, ich meine die Erwartungshaltung wird ja absichtlich vom Marketing so gesetzt. Das ist richtig. Das Problem ist nur, dass diese Marketingbegriffe, so was wie Premium oder High-End, halt in der Augenoptik gar nichts heißen müssen. Es gibt keine standardisierten Möglichkeiten oder Optionen, die dort hinterlegt wären, sondern das ist einfach nur ein Begriff, womit der Kunde dann irgendwas Hochwertiges identifiziert. Aber was genau das ist, wenn man das Verkauf bekommt, ist eigentlich, steht in den Sternen oder beziehungsweise der Augenoptiker sollte es wissen. man ihn fragt. Weil bei Gleitsichtgläsern zum Beispiel gibt es die Möglichkeit ein Premium Gleitsichtglas zu kaufen und in einigen Fällen ist dann die Möglichkeit gegeben das Glas besser auf den Träger anzupassen. Das heißt es wird zum Beispiel berücksichtigt wie weit sitzt die Brille vor den Augen, sitzt sie näher dran, sitzt sie weiter weg, in welchem Winkel ist die .. der Hersteller kann dann besser bestimmen,... .. wo sind die scharfen Bereiche,... .. sodass man dann möglichst großes Feld... .. bekommt als Kunde,... .. aber es muss es halt gar nicht heißen,... .. das heißt, es kann auch durchaus heißen,... .. dass man einfach nur Standardparameter... .. hinterlegt bekommt... .. und das kann man erfragen. Manchmal ist es ein bisschen schwierig,... .. weil ich hatte mal mit einem Verk .. eines sehr großen Glasherstellers... .. das Gespräch, dass ich wissen wollte,... .. wie die Unterschiede sind... .. und er hat gesagt,... .. ja wir haben nur Premium Gläser,... .. das ist alles Premium. Alles Premium, ja. Alles Premium. Ja Premium ist ein sehr, sehr dehnbarer Begriff und in manchen Branchen oder bei manchen Produkten ist Premium halt auch wirklich greifbar. Bei uns ist das leider nicht so der Fall und um das jetzt mal ein bisschen auszuholen auch, wir haben ja selbst im Geschäft auch verschiedene Kategorien, in denen wir unsere Gläser quasi... .. unterscheiden, so dass wir halt natürlich Kunden... .. gewisse Preissparten auch anbieten können. Aber immer wieder hört man halt dann gerade auch von... .. den großen Discounter-Marken, würde ich es jetzt mal... .. nennen, dass man Premium-Produkte angepriesen... .. bekommt für einen Dumping-Preis. Also ich sage mal, wer eins und eins zusammen rechnen kann... .. und ist auch so ein bisschen in Betriebswirtschaft als... Studienfacher. Studienfacher, den ich unbedingt. Aber wer so ein bisschen was von Betriebswirtschaft kennt, der weiß, dass man Dinge auch nicht verschenken kann. Und ja, deshalb auch heute unsere, mehr oder minder auch unsere Folge, weil Premium, wie gesagt, ist ein dehnbarer Begriff für viele bei uns in der Branche. Und Premium heißt nicht unbedingt gleich, dass man dann ein absolutes Up-to-date-Produkt hat, sondern teilweise ältere Glasgenerationen oder halt auch einfach Produkte, die bei dem jeweiligen Kollegen einfach als Premium zählen. Das bedeutet, der dann einfach sagt, für mich ist das jetzt mein Premiumglas, mit dem arbeite ich ganz gern, weil das am besten funktioniert. Habe ich super Erfahrung gemacht. Auch das gibt es. Aber das umschreibt natürlich das Produkt nicht perfekt, weil Premium wie gesagt vermittelt dem Kunden rein Marketing-technisch. Das ist das. .. damit ein hochwertiges Produkt in Verbindung steht,... .. was auch auf dem neuesten technischen Stand sein sollte... .. im Idealfall und auch alle Parameter eben abdeckt,... .. die man damit in Verbindung bringt, aber das ist halt... .. wirklich in den seltensten Fällen der Fall. Wichtig ist da als Kunde aus meiner Sicht,... .. dass man unterscheiden kann, das heißt,... .. den Optiker einfach mal zu fragen, ist durchaus sinnvoll,... .. was ist da jetzt eigentlich dahinter, was kann das Glas,... .. was kann das eine Brillenglas im Vergleich zum anderen,... Wenn wir uns jetzt das Schlagwort digital angucken, dann ist es in manchen Fällen etwas, was beschreibt, wie das Glas gefertigt wird, mit welcher Art das dann bearbeitet wird und welche Schleifparameter dort dann möglich sind bei der Flächenbearbeitung. Aber in anderen Fällen bedeutet das, dass digital ein Nahzusatz hat, das heißt, so eine Art leichte Gleitsicht ist. Und das sind aber komplett, also nicht gegensätzliche Sachen, aber unterschiedliche Sachen einfach. Ja, komplett anderes Produkt. Die Frage ist halt, was ist das eigentlich, was da nicht jetzt gemeint ist? Digital klingt irgendwie neu, klingt irgendwie frisch, high-end-mäßig, modern. Damit digital assoziiert hat natürlich jeder, was man im alltäglichen Gebrauch auch so hat. Smartwatches, Smartphones, Tablets. Digitale Autos, gerade im Zeitalter mit Tesla und Co. hat man das ja natürlich auch im Auto immer mehr mit Head-Up-Displays und schieß mich tot. Also digitale Medien sind ja... In aller Munde, egal in was für einer Branche, egal was für ein Produkt man zu tun hat, überall sind digitale Medien eigentlich mit vertreten. Und deshalb assenziert man natürlich auch immer mit digital ein neues Produkt, auch hochwertiges Produkt unter Umständen. Und ja, auch das wird bei uns leider in der Branche sehr häufig missbräuchlich benutzt, dieses Wort muss man wirklich sagen. Ja, das ist aber mit allen Sachen genauso wie mit dem Begriff Pro, muss gar nichts heißen. Das Premium Glass dann als standardisierte Variante und dann gibt es die Pro-Variante von der Premium Variante und die hat dann individualisierte Parameter hinterlegt. Das würde ich mir auf jeden Fall erklären lassen von dem Augenoptiker und halt einfach nachhaken, weil sonst steigt man da einfach nie durch. Also wenn das Glas Premium Pro Digital heißt, sollte man auf jeden Fall stutzig werden als Elfobauer. Ja also wo genau liegen eigentlich die Unterschiede? in der Fertigung, also wie so ein Glas dann tatsächlich berechnet wird. Aufgrund der Berechnung ist es immer so die Grundbasis, wie gut ein Glas funktioniert letzten Endes, wie breit die Sichtfelder auch sind. Ich denke, damit kann jeder Endverbraucher, der auch mit dem Thema Gleit sich schon mal in Verbindung kam, was anfangen bedeutet. Je höherwertiger ein Glas ist, desto angenehmer sind die Übergänge zwischen Ferne und Nähe und die Breite ist auch das Nahtal in so einem Brillenglas. Und ja, wie ich schon eingangs auch erwähnt hatte, wird Premium auch gerne mal für Produkte benutzt, die diesem Standard nicht entsprechen. Das bedeutet, wenn man das Ganze mal auf eine andere Branche überträgt. wo man eigentlich einen ganz guten transparenten Überblick auch als Endverbraucher hat. Wenn ich jetzt zu einem Autohändler gehe und es ist jetzt vollkommen egal, was für eine Marke ich nehme, ich nehme jetzt mal am besten irgendwas oder man denkt jetzt mal an eine Automarke, die wirklich vom kleinen Wagen bis zum Luxusgeschoss alles abdecken. Und man geht zu dem Händler und sagt, ich hätte ganz gern euer Premiummodell, das Flaggschilf. Ja, und der bietet mir halt einfach die Kompaktklasse an und sagt, das ist unser Premiumfahrzeug, .. Händler das Premium Produkt ist, obwohl... .. eigentlich noch was ganz anderes in petto wäre... .. und man kriegt es halt einfach nicht angeboten. Hat man da natürlich einen Vergleich. Bei uns ist das in der Branche halt nicht so. Das heißt, wenn der Fachmann, der vor einem steht... .. und sagt, das ist Premium. .. und dann geht der Endverbraucher eigentlich davon auch aus,... .. okay, das ist dann quasi das Beste, was ich jetzt für mein Geld bekommen kann. Und da treten halt die meisten Missverständnisse dann tatsächlich auch auf. Und ja, das versuchen wir in unserem Alltag im Laden auf jeden Fall anders zu handeln,... .. dass die Kunden auch wirklich über die Möglichkeiten, die es gibt, aufgeklärt werden... .. und vor allen Dingen auch mit der Information nach Hause gehen,... .. warum kostet jetzt das Produkt mehr... .. und warum ist das jetzt wirklich besser als das Premiumprodukt vom Nachbarn... .. wie ich mich gerade über die... .. Klassik-Belohnung unterhalten habe,... .. der wesentlich weniger vielleicht auch bezahlt hat... .. für dieses vermeintliche Premium-Produkt... .. und ja, das ist eigentlich so die Mission,... .. die wir uns tagtäglich machen. Genau, also wir sind wirklich... .. die Branche mit den transparentesten... .. Produkten und den... .. und durchsichtigsten Mark Absolut. Ja, also da muss man auf jeden Fall sagen,... .. ist Nachholbedarf da,... .. also nicht nur aktiv im Laden,... .. sondern auch wirklich von den... .. großen Glas-Produzenten. Es ist auch für uns als Profis teilweise... nicht immer ganz ersichtlich, ob das neue Produkt dann wirklich auch besser funktionieren soll als das Vorgängerprodukt, weil auch da sind in der Vergangenheit auch schon gerne mal Dinge verschlimmbessert worden. Ja, da fragt man sich dann halt auch, ob das Marketing-Team da mehr draus macht, als es tatsächlich ist. Aber manche Neuerungen haben natürlich wie bei vielen technischen Errungenschaften ihre absolute Daseinsberechtigung und schließen sich auch erst später, warum das wirklich besser ist. Ja, aber wie gesagt, Transparenz ist auf jeden Fall ein ganz großes Thema. ist, dass man gerade bei Gleitsichtgläsern, wenn wir uns die Sachen angucken vom Marketing, die Produkte auch bei uns bewerben, damit wir sie dann wieder verkaufen können, schon seit Jahren immer wieder 30 Prozent mehr weitere Sichtbereiche bewerben. Aber wenn es bei jeder Generation so wäre, dann hätten wir jetzt einfach nur scharfe Bereiche. Aber es ist ja definitiv nicht der Fall. Deswegen versuchen wir das auch so transparent zu machen mit den Unterschieden auf der Website. Also .. würde ich sagen zu den größeren Artikel,... .. die die Unterschiede unter den Modellen... .. der Gleitsichtbereiche dann erklären. Aber auch die Nischenprodukte würde ich jetzt mal... .. zum Beispiel auch... .. also Nischenprodukte auch, nicht nur die ganz großen,... .. sondern auch die teilweise von kleineren Produzenten. Ja und auch die Sachen, die jetzt eventuell so... .. zwei, drei Jahre alt sind,... .. die sind auch definitiv noch aktuell in puncto,... .. was kann ich erwarten in Bezug auf scharfe Sichtbereiche... .. oder wo liegen da die Differenzen einfach... .. bei den Produkten? Transparenz ist ein wichtiges Thema und... .. wir selber sind ja auch in anderen Branchen Kunde und... .. es gibt, finde ich, nichts Schlimmeres,... .. die man irgendwo hingeht und hat Geld ausgegeben... .. und wird nur mit Schlagwörtern abgefertigt... .. und am Ende des Tages kommt man raus und denkt sich,... .. okay, jetzt habe ich Betrag X ausgegeben,... .. was habe ich jetzt eigentlich gekauft? War das jetzt gut? War das jetzt ein Fehler? War das jetzt... Das war Premium. War Premium. Premium beruhigt auf jeden Fall. Ja, aber das ist halt eben so dieses fadenscheinige,... .. was wir halt dann, wie gesagt,... oft auch im Gespräch mit Kunden erleben, die dann auch das erste Mal zu uns kommen und dann sagen okay das Produkt ist Premium. Wir können ja dann schon erkennen, ob das Produkt wirklich dem Merkmal entspricht oder nicht, weil auch da muss man sagen, jeder Glashersteller hinterlässt gerade bei den Kleiziggläser eine kleine Laser-Kravur im Glas, mit denen wir quasi wie bei einem Fingerabdruck auch bestimmen können, was für ein Glas sich dahinter verbirgt. Hat natürlich auch den Hintergrund, dass wir dann so mit die Zentrierung, also die perfekte Einpassung der Gläser in die Fassung können. Aber halt wie gesagt zum anderen auch um festzustellen was ist der Kunde auch gewohnt, was für eine Qualitätsstufe, was für ein Glasdesign, wie funktioniert dieses Glas. Das erleichtert uns natürlich dann auch gerade ohne das ganze Vorwissen möglichst viele Informationen aus der Brille auslesen zu können und da kamen schon die ein oder anderen Überraschungen zum Vorschein. Ja da gibt es natürlich auch einige die da nicht ganz so fair spielen muss man wirklich sagen und dann viel Geld für sehr einfache Produkte verlangen. Das ist natürlich nicht so schön. .. ist aber auch Gott sei Dank nicht so die Regel. Aber wie gesagt, so dieser Vergleich, dass die... .. gute Kompaktklasse, die mit Sicherheit nicht schlecht ist,... .. die mit Sicherheit auch viele Leute abholt,... .. aber das dann als Prämium verkauft wird,... .. da kann ich nicht hundertprozentig d'accord gehen. Da muss man schon sagen, dass man hier quasi in der... .. guten Komfortzone unterwegs ist, wo man ein gutes... .. Prei hat, aber damit kann man... .. halt auch nicht jedes Bedürfnis abdecken. Das muss man fairerweise dann schon mit dazu anmerken. Genau, das war so unsere Darstellung. .. von den Mark Ich wäre auch ein Optik. Ja, wir denken, dass es in den nächsten Folgen... .. weiter auf zu Optik-Crimes. Genau. Alles klar. Vielen lieben Dank fürs Zuhören. Und bis zum nächsten Mal. Bis zum nächsten Mal. Danke, macht's gut.

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